Darüber hinaus tritt ab 2013 die dritte Phase des EU-Emissionshandels in Kraft, die den Energieverbrauch primär über direkte und indirekte Kohlendioxid-Emissionen der produzierenden Industrie regeln soll. Studien haben ergeben, dass bis 2020 zehn Milliarden Euro - das entspricht ungefähr einem Viertel der bisherigen Gesamtenergiekosten in der industriellen Produktion eingespart werden könnten. Viele Unternehmen, die bereits nachhaltige und energieeffiziente Produkte in ihrem Portfolio haben, stellen sich nun die Frage, wie sie ihr produktorientiertes Erfolgsmodell auch auf ihre Produktions- und Lieferkette übertragen können.
Clean-Production-Ansatz
Unsere Vorgehensweise lehnt sich stark an den erprobten Ansätzen des Lean Managements an. In Ergänzung zu den klassischen Optimierungshebeln Materialeinsatz, Produktivität und Durchlaufzeiten, haben wir den Analyse- und Optimierungsfokus auf Energieaspekte der Produktion erweitert. Unsere Vorgehenswiese baut auf drei systematischen Schritten auf.
Green Prouction Performance Check
In einem ersten Schritt erheben wir unternehmensspezifische Messgrößen wie Strom-, Wärme-, Gas- und Wasserverbrauch oder den CO2-Ausstoß. Die Qualifizierung und Einordnung dieser Messgrößen erfolgt an den gesetzlichen Grenzwerten, einem Benchmarkmodell sowie Potenzialen zum Emissions-Zertifikathandel. Darüber hinaus beeinflusst die Unternehmensvision und -strategie sowie das umwelt- und nachhaltigkeitsorientierte Markenimage die Ergebnisinterpretation.
Energie-Wertstromanalyse
Die Darstellung der Energie-Wertströme in der gesamten Produktion zeigt sehr anschaulich den Energieeinsatz und die einzelnen Verbraucher. In die gesamtheitliche Analyse beziehen wir aber auch die umfassende Lieferkette mit Lieferanten und Logistik mit ein.
Beispielsweise verursachte ein von uns betrachteter Automobil- Komponentenhersteller lediglich knapp 15 Prozent des dem Endprodukt zugeordneten CO2-Ausstoßes selbst. 85 Prozent kamen bereits über die Lieferanten und die Logistik. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass Optimierungspotenziale relativ zur Wertschöpfungstiefe in der eigenen Produktion und bei den Lieferanten liegen und damit neben dem Produktions- auch der Einkaufsbereich in Nachhaltigkeitsprojekte eingebunden werden sollte.
Auf der Energie-Wertstromanalyse lässt sich wirkungsvoll die Ideengenerierung von Optimierungspotenzialen aufbauen. Wir gehen hierzu in einem zweistufigen Konzept vor. In der ersten Stufe werden Optimierungsideen auf Strukturebene der Energie-Wertströme generiert. Die zweite Stufe identifiziert Optimierungsideen auf Detailebene an den einzelnen Verbrauchern des Energie-Wertstroms. Erfolgsentscheidend ist hierfür der enge Kontakt zu den Verbrauchern, weshalb die Maschinenbediener involviert werden sollten. Daher findet diese Ideenfindung vorwiegend direkt im Produktionsbereich statt.
Energie-Wertstromdesign
Aus den zuvor identifizierten Optimierungshebeln werden mit einem umfassenden Bewertungsschema die wirkungsvollsten ausgewählt. In der Gesamtheit lässt sich daraus ein energieeffizienteres und nachhaltigeres Energie-Wertstromdesign entwickeln und mit einer fundierten Maßnahmenplanung beispielsweise zu einem Programm "Green Production" entwickeln. Aspekte darin können z.B. konkrete technische Maschinen- und Anlagenmodifikationen, additive Mess- und Visualisierungsmethoden oder neue Betriebs- und Nutzungsmodelle sein.
Optimierungspotenziale innerhalb des Energie-Wertstroms liegen aus unserer Erfahrung in sehr naher Umsetzungs-Reichweite und amortisieren sich fast immer in wenigen Monaten. Der Nachhaltigkeitseffekt stellt sich damit nicht nur zu unserer Umwelt ein, sondern schlägt sich auch sehr rasch positiv in den Geschäftsergebnissen nieder.
Die TMG unterstützt mit ihrem systematischen Vorgehen und ihrer umfassenden Erfahrung Unternehmen aus der produzierenden Industrie sehr erfolgreich zum "cLean Production".