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E-Mobilität: Die Transformation professionell vorbereiten

E-Mobilität: Die Transformation professionell vorbereiten

Produzierende Unternehmen stehen vor umfassenden Neuausrichtungen. In der Automobil­industrie treibt insbesondere das Megathema „Elektromobilität“ die Unternehmen zu Transformationen. Parallel drängt der aktuelle Chipmangel die OEMs und Zulieferer zu langfristigen Planungen.

Die Vielzahl an Herausforderungen, vor denen die produzierende Industrie derzeit steht, verlangt von den Unternehmen, Veränderungen vorzunehmen, die weit über das Gewohnte hinausgehen. Volatile Märkte und tiefgreifende technologiegetriebene Innovationen hat es in der Industrie zwar immer schon gegeben. Neu sind allerdings das Ausmaß und die Parallelität, mit der diese Entwicklungen die Unternehmen treffen. Ein besonders charakteristisches Beispiel liefert hier die Automobilindustrie: Industrie 4.0 und Digitalisierung, Automatisiertes Fahren, Fahrerassistenzsysteme, vernetzte Car2X- Kommunikation, neue revolutionäre Fertigungs­verfahren („Additive Manufacturing“), innovative Geschäftsmodelle („Pay-per-Use“, „Mobility-on-Demand“), gesetzliche CO2-Vorgaben und alternative Antriebstechnologien, allen voran die Elektromobilität – wer bei all diesen Herausforderungen und der damit einher­gehenden Veränderungsdynamik erfolgreich bleiben will, wird sein Unternehmen umfassend transformieren müssen. Der Beitrag skizziert, welche Anpassungen allein der Trend zur Elektromobilität erfordert und wie die sich Unternehmen optimal auf die notwendigen Veränderungen vorbereiten können.

Alternative Antriebskonzepte zum klassischen Verbrennungsmotor spielen in den Zukunfts­überlegungen der Automobilindustrie schon seit geraumer Zeit eine wichtige Rolle. Im Zuge des Dieselskandals hat insbesondere das Thema „Elektromobilität“ weiter an Bedeutung und vor allem Dynamik gewonnen. In der Politik häufen sich die Forderungen nach einem höheren Anteil an Elektrofahrzeugen. Einige Länder in Europa haben sogar schon offiziell verlautbart, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren („Verbrenner“) in Zukunft nicht mehr zulassen zu wollen.

 

CHINA IST BEREITS HEUTE LEITMARKT FÜR ELEKTROMOBILITÄT

International gibt in Sachen Elektromobilität vor allem China den Ton an. In China hat man sich zwar noch nicht auf einen genauen Ausstiegstermin aus den Verbrennungsmotoren entschieden. Dafür ist der größte Automobilmarkt der Welt heute bereits Leitmarkt der Elektromobilität, und ein klarer Entwicklungspfad in Richtung einer E-Auto-Quote mit steigender Tendenz ist erkennbar: Von 2019 an wurden Autohersteller im Land verpflichtet, definierte Mindestziele für den Anteil alternativer Antriebe in Produktion und Verkauf einzuhalten.

Viele Indizien deuten also darauf hin, dass es über kurz oder lang eine stärkere Hinwendung zu „saubereren“ Mobilitäts-Lösungen geben wird – weg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Für Hersteller und Zulieferer in der Automobilindustrie hat dieser Wandel gravierende Konsequenzen: Durch den hohen Grad an Fokussierung auf die „klassische Automobil­produktion“ mangelt es den Unternehmen oft an den erforderlichen Kompetenzen, den Mitarbeitern sowie den entsprechenden Prozessen und Strukturen, um auch unter den Rahmenbedingungen dieses neuen Marktes bestehen zu können und erfolgreich zu sein.

Abb. 1: Komponenten, die durch die Elektromobilität im Fahrzeug obsolet werden

 

Bis zum heutigen Tag haben sich die Automobilhersteller und Zulieferer mit hoher Priorität darauf ausgerichtet und optimiert, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren – oder Teile dafür – zu entwickeln und bereitzustellen. Strategien, Strukturen, Kompetenzen, Mitarbeiter, Prozesse, Produktionsmethoden, Wertschöpfungspartner, die Art und Weise, wie entwickelt wird – alles ist darauf ausgerichtet, Verbrenner in Perfektion und zu geringsten Kosten zu entwickeln und herzustellen. Der steigende Anteil der elektrisch/elektronischen Bauteile im Fahrzeug hat den Grad der Komplexität spürbar erhöht. Schon heute ist dies oftmals die Hauptursache für Probleme im Entwicklungsprozess. Und vor diesem Hintergrund schreitet nun auch noch der Paradigmenwechsel in Richtung Elektrifizierung immer weiter voran.

Die zunehmende Elektrifizierung wird das Fahrzeug grundlegend verändern und viele Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie zu einer umfassenden Neuausrichtung zwingen. Vieles, was den Charakter und die Seele eines Verbrenners ausgemacht hat – und worauf sich Unternehmen fokussiert haben – wird es in Zukunft in einem Elektroauto so nicht mehr geben (Abbildung 1). Stattdessen werden neue Komponenten eingeführt und andere substituiert (Abbildung 2).

 

CHIPKRISE ALS TREIBER FÜR LANGFRISTIGE PLANUNGEN

Eine weitere Motivation in der Branche ist der momentan anhaltende Chipmangel. Dieser treibt die OEMs und Zulieferer bereits das gesamte Jahr 2021 um und wird kurz- bis mittelfristig auch nicht abreißen. Hierdurch sind die Hersteller mehr denn je in der Pflicht, ihre Planungen langfristig auszulegen, um so ihre Lieferketten und Produktionen nicht zu gefährden. Dies wiederum verlangt langfristige Planungen und Commitments der Zulieferer, auch in Bezug auf ihre strategische Ausrichtung. Daher sollte der Start des Transformationsprozesses und dessen Ziel gut bedacht und richtig gewählt werden.

Abb. 2: Neue Komponenten im Fahrzeug durch die Elektromobilität

 

Nach aller Erfahrung kann ein in Strategie, Organisation und Transformation erfahrener Berater in einer solchen Situation von großem Nutzen sein: Zum einen, weil er über die methodischen Kenntnisse und die Erfahrungen verfügt, wie weitreichende Transformationen zielführend gestaltet werden können. Nicht minder wichtig und nutzenstiftend ist seine Rolle als objektiv-neutraler Moderator, der es versteht, zwischen den Vertretern beider Welten im Unternehmen zielführend zu vermitteln. Bei stark voneinander abweichenden Interessen und Einschätzungen im Hinblick auf die Notwendigkeit einer Unternehmenstransformation ist eine begleitende Moderation des Prozesses durch einen neutralen Dritten nicht nur sinnvoll, sondern sogar dringend anzuraten.

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