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A day in the life

A day in the life

Ist wirklich schon Zeit zum Aufstehen? So ein schöner Projektstandort, aber die Reisezeiten sind gewöhnungsbedürftig. Ich habe ein Projekt ganz in der Nähe von Lissabon. Eine Traumstadt. Wenn man allerdings um 3:30 Uhr am Montagmorgen aufstehen muss, um dorthin zu reisen, relativiert sich diese Schönheit.

Der Flug ist einer der ersten Flüge aus Frankfurt um 6:05 Uhr. Das Gute dabei ist, dass auf dem Weg zum Flughafen kaum Verkehr ist. Da ist die Zeit gut planbar. Auch bei der Sicherheits­kontrolle am Flughafen ist nur wenig Betrieb. Noch kurz in die Lounge eine Kleinigkeit frühstücken und dann muss ich schon zum Gate. Wer hat den Flughafen Frankfurt eigentlich geplant? Nach einer gefühlten Fernwanderung komme ich am Abfluggate an. Schnell an Bord und dann sofort die Augen zu. Das Nächste, was ich mitbekomme, ist die Ansage, dass man die Rückenlehnen aufrecht stellen soll, weil wir gleich landen. Die 3 Stunden Flug habe ich wieder sinnvoll mit der gleichen Zeit an Schlaf genutzt.

Durch eine Stunde Zeitverschiebung ist hier erst 8:00 Uhr. Die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit habe ich jede Woche. Den Weg zur Autovermietung laufe ich mittlerweile im Halbschlaf und dort kennt man mich auch schon und ich habe meine Schlüssel in wenigen Minuten.

Mein Kollege ist von einem anderen Flughafen angereist und kommt immer fast zeitgleich an. So können wir gemeinsam zum Auto gehen und losfahren. Wir schaffen es, kurz nach 9:00 Uhr im Werk zu sein. Nach der Anreise steht also noch ein voller Arbeitstag zur Verfügung. Und den brauchen wir auch.

Wir haben ein Turnaround-Projekt für ein Werk mit mehreren Hundert Mitarbeitern. Das heißt, dass wir ein breites Spektrum an Themen abzuarbeiten haben. Von Personal-, Strategie-, Organisations-, Taktzeit-, Materialfluss- und Maschinenthemen ist alles vertreten, was in einem Produktionswerk zu betrachten ist. Dazu gehört in diesem Fall auch das Shopfloor-Management. Und da sind wir zeitlich genau richtig, um auch die wichtigen Montagsrunden zu moderieren.

Der Rest des Tages wird ausgefüllt von Abstimmungsrunden, Aufarbeitungen, Management-Meetings und allem, was sonst in einem Projekt so anfällt. Die Themen gehen da nie aus. Zwischendurch noch ein Mittagessen in der Werkskantine. Um 18:30 Dann noch einen Call mit unserem Auftraggeber, um die Themen für die Woche abzustimmen und dann ist es Zeit ins Hotel zu gehen.

Das Hotel ist mitten in Lissabon und man kennt uns dort schon. Wir werden wie immer herzlich begrüßt und gehen aufs Zimmer, die Koffer abstellen.

Zeit fürs Abendessen. Endlich. Hier kommen jetzt die Vorzüge der Weltstadt zum Vorschein. Jetzt ist es wieder die Traumstadt, die man sich vorstellt. Was gibt es schöneres, als am Abend noch durch Lissabon zu schlendern und neue Lokale zu entdecken. Lang ist der Abend dann aber doch nicht. Morgen ist ja wieder ein langer Tag beim Kunden.

Aber ich werde den ein oder anderen Freitag nicht nach Hause fliegen und das Wochenende in diesem wunderschönen Land verbringen. In solchen Momenten liebe ich meinen Job wirklich und genieße, dass ich nicht immer am selben Ort arbeiten muss und viel von der Welt sehen kann, auch wenn die Arbeit einen Großteil meiner Zeit beansprucht.