Ein Boot-Camp zum PMP

Foto von Will Truettner auf Unsplash

(PMP = Project Management Professional)

Im Jahr 2022 wurde durch unsere Geschäftsleitung entschieden, dass alle Mitarbeiter des Competence Centers Projektmanagement über eine entsprechende Zertifizierung eines der 3 maßgeblichen Projektmanagementorganisationen verfügen sollen.

4 Kollegen und ich haben sich für die weltweit verbreitete PMP-Zertifizierung durch PMI (Project Management Institute) entschieden. Gemeinsam haben wir einen Schulungsanbieter ausgesucht und einen Termin gewählt.

Am Sonntag, den 26.3.2023 ging es um 11 Uhr für mich mit der Bahn los in den 500 km entfernten Bootcamp-Standort in Nordhessen, da es um 17 Uhr dort losgehen sollte. Leider war ein Zug wieder mal verspätet, so dass ich meinen Anschluss verpasste und erst eine halbe Stunde verspätet eintraf.

Im Vorfeld hatten wir vom Veranstalter 3 PMI-Handbücher mit insgesamt über 1.000 Seiten erhalten, die vor der Schulung durchzuarbeiten waren.

Leider erhielten wir ein Buch mit ca. 400 Seiten erst 2 Wochen vor Schulungsbeginn, so dass keiner alle 1.000 Seiten durchgearbeitet hatte.

Wie uns unser freiberuflicher Trainer Helmut Schneider mitteilte, sind diese über 1.000 Seiten aber tatsächlich alle prüfungsrelevant.

Die Einführung endete am Sonntag um 20 Uhr, danach ging es zum Abendessen und zum letzten entspannten abendlichen Zusammensein für diese Woche. Ab Montag um 8 Uhr ging es dann rund.

Intensive Schulung an 4 Tagen jeweils bis 19 Uhr inklusive Mittagessen. Von 19 bis maximal 20 Uhr waren wir gemeinsam beim Abendessen und danach war Selbststudium oder Lernen in Kleingruppen bis Mitternacht oder auch darüber hinaus angesagt. Die Menge an Themen und Inhalten war gewaltig und türmte sich wie ein unüberwindbarer Berg vor mir auf, aber unser toller Trainer hat alles super aufbereitet, komprimiert erklärt und auf alle unsere Fragen eine Antwort.

Am Freitag gab es dann noch mal eine Wrap-Up-Session über den gesamten Stoff von 8 Uhr bis 10.30 Uhr, danach die Verabschiedung von unserem Trainer und um 11 Uhr sind wir gemeinsam in die Prüfung gestartet.

Es wartete auf uns ein videoüberwachter Raum, in den wir nichts (kein Handy, keine Uhr, kein Papier, keinen Stift usw.) hinein oder hinausnehmen durften, mit separaten Prüfungsplatz für jeden mit einem Monitor, Tastatur, Mouse, Stift und foliertes Papier.

Die Prüfung:

• 240 Minuten Zeit ohne die Pausen
• 180 meist multiple Choice Fragen in 3 Blöcken zu je 60 Fragen
• Nach je 60 Fragen kann ich eine Pause von maximal 10 Minuten einlegen und den Raum unter Aufsicht verlassen
• Die ersten 60 Fragen schaffte ich in 65 Minuten ➔ ich liege gut in der Zeit (Helmut meinte, wir sollten 60 Minuten für die ersten 60 Fragen anpeilen)
• Die zweiten 60 Fragen dauern schon etwas länger mit ca. 80 Minuten ➔ das passt noch, oder?!
• Die letzten 60 Fragen sind sehr zäh ➔ was ist das für eine breiige Masse hinter meiner Stirn? Wie lautete die Frage nochmal, lieber nochmal lesen
• Ich bin durch, habe noch 10 Minuten, also jetzt noch mal die markierten Fragen aus den letzten 60 anschauen ➔ erledigt
• Die letzten 60 Fragen als erledigt abschicken
• Es poppt ein kleingeschriebener Text auf. Was steht denn da alles?
• Zeile ganz klein: „you passed“
• Freude, Erschöpfung ➔ Feiern
• Will ich ein Survey ausfüllen? ➔ ganz sicher nicht, ich bin platt!

Auch die Kollegen, einer im Homeoffice, waren erfolgreich und wir sind um 16 Uhr auf unterschiedlichen Wegen nach Hause gereist. Auf der Reise noch schnell Helmut informieren und nochmals danken, dass er insbesondere die organisatorischen Defizite des Veranstalters kompensieren konnte.

Die DB war diesmal pünktlich, so dass ich um 22 Uhr erschöpft aber glücklich und zufrieden zu Hause war.