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Fast ein ganzes Leben als Berater!

Fast ein ganzes Leben als Berater!

Was sich da alles so verändert…

Im ersten Teil hatte ich ja berichtet, wie ich vor mehr als 30 Jahren als junger Berater zur TMG kam und meine ersten Erfahrungen in den Unternehmen und vor allem in der Arbeitsweise und den Tools eines Beraters machen durfte.

Insbesondere in der Logistik hat sich vieles verändert. Nicht nur das Handling selber, auch die Technik dazu, hat sich in diesen mehr als 30 Jahren Beratung rasant entwickelt. Eines meiner ersten Logistikzentren, die ich planen durfte, war bei einem heimischen Energieversorger, der seine Ersatzteilbestände noch auf festen Lagerplätzen mit Karteikarten verwaltet hat. In der Folge der nächsten Jahren gab es dann eine Vielzahl selbst programmierter Lagerverwaltungssysteme, die heute schon fast alle wieder verschwunden sind, da alles mit marktbeherrschenden unternehmensweiten Systemen inzwischen in der Cloud ist. Unvorstellbar vor wenigen Jahren!

Und genauso haben sich auch die Tools in der Beratertätigkeit verändert. Neben Videokonferenzen ist es heute natürlich gang und gäbe, wenn man etwas an ein Flipchart oder Whiteboard schreibt, dies abzufotografieren und so den Inhalt mitzunehmen. Man kann sich kaum vorstellen, dass es früher ganz anders gehen musste. Die Flipcharts musste man einpacken, mitnehmen – teilweise im Flieger – und zu Hause nachzeichnen lassen. Wir haben lange nach einem digitalen Foto gesucht – aber Anfang der 90er Jahre mit der Auflösung eines digitalen Fotos bei 300 Pixel schwarz-weiß war es nicht möglich ein vernünftiges digitales Foto zu machen. Bei den heutigen Handys sieht man, was sich in einigen Jahren rapide verändern kann.

Aber auch im Marketing sind heute Dinge denkbar, die früher einfach unmöglich waren. Früher gab es außer Annoncen in Fachzeitschriften und Messen kaum eine Möglichkeit, sich als Firma zu präsentieren. Heute kennt jeder die Vielfalt, mit der man als Firma auf seine Leistungen aufmerksam machen kann. Aber in der Beratung sind es nach wie vor die Personen, die wichtig sind.

… und so stellte man sich früher und heute beim Kunden vor

 

Als Berater hat man auch den Vorteil oder die Möglichkeit, dass man einiges von der Welt sieht. Man kommt viel herum und ich durfte geschäftlich drei Kontinente bereisen. Es gab Projekte an spannenden Orten wie Brüssel, Paris, Madrid, New York oder Shanghai abzuwickeln. Das hängt natürlich immer ein bisschen damit zusammen, wo unsere Kunden ihre Standorte haben. Heute muss man auch nicht mehr überall hinreisen. Der Daten- und Informationsaustausch klappt selbstverständlich problemlos. Ganz im Gegensatz zu früher, wo man Dokumente oder Pläne immer zu dem Projekt mitbringen musste.

Ich erinnere mich noch an ein Gebäudeprojekt zu Beginn meiner Laufbahn Anfang der 90er Jahre, zu dem der Architekt wöchentlich zwei volle Reisekoffer mit Plänen angeliefert hat, die dann zur Durchsicht und Korrektur verteilt werden mussten. Es kann sich heute jeder gut vorstellen, dass der Rücklauf und die Einarbeitung sämtlicher Korrekturen schwierig war. Heute ist das eigentlich unvorstellbar. Generell war damals der Austausch von Dokumenten über weite Distanzen nicht möglich. So lag unser ganzer Stolz 1993 darin, dass wir es geschafft haben, einen ersten elektronischen Dokumentenaustausch zwischen Belgien und Deutschland per 7200-er Modem mit einer Peer-to-Peer-Verbindung hinzubringen. Wir konnten ein Pflichtenheft für ein Lagerverwaltungssystem elektronisch transferieren, statt eines langwierigen Postversands von einem 100-seitigen Dokument oder gar einer Flugreise nach Belgien.

Heute ist zwar alles schneller geworden, aber weiterhin sind es die Menschen, mit denen das Geschäft richtig Spaß und Freude macht. Es sind die Menschen, die es interessant machen und die Produkte und Randbedingungen, die die Arbeit mit einer immensen Abwechslung anreichern. Und da ich noch ein paar Jahre arbeiten darf, ist es nur fast ein ganzen Berufsleben als Berater, von dem ich berichten kann, denn einige weitere spannende und interessante Jahre liegen ja noch vor mir. Mal sehen was da alles noch so kommt…