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Jobeinstieg während der Pandemie – ein Erfahrungsbericht

Jobeinstieg während der Pandemie – ein Erfahrungsbericht

Corona trifft uns alle, keine Frage. Von Homeoffice für Berufstätige wo möglich, über Online-Vorlesungen für Studenten hin zu Home-Schooling für Schüler, jede Lebensabschnittsgruppe hat seine speziellen Maßnahmen und Päckchen zu tragen, jedes einzeln immer wieder betrachtet. Aber wie ist es, wenn man zu Beginn genau zwischen den Epochen steht?

So ging es mir als jemand, der seinen Studienabschluss noch im Januar 2020 machte, als da ein mysteriöses Virus im fernen China für Verwunderung sorgte, um dann im April 2020, während eines deutschlandweit angeordneten Lockdowns, meinen ersten Arbeitstag zu haben. Wie ich diesen wohl maximal ungewöhnlichen Berufseinstieg erlebt habe, möchte ich nun ein wenig beleuchten. 

Die Geschichte beginnt positiv: Nach zwei Bewerbungsgesprächen in Stuttgart erhalte ich Ende Januar ein Jobangebot in einer renommierten Beratung. Zum Einstieg vereinbaren wir April 2020, dann kann ich in der Zwischenzeit noch ein wenig reisen, denke ich damals. Nachdem dann die Tinte unter dem Vertrag getrocknet ist, beginne ich genau dies zu planen. Da ich noch in Ruhe den Umzug nach Stuttgart vorbereiten will entscheide ich mich, bereits im ersten Märzdrittel zurückzukehren – ein Glücksfall, da knapp eine Woche nach meiner Abreise ein rigoroser Lockdown in Kuba in Kraft tritt und ich dort eingesperrt gewesen wäre. 

Wieder zurück im kalten Deutschland kommt dann auch bald die erste Corona-Info von meinem künftigen Arbeitgeber: Auch dort sind alle im Homeoffice, man tue das Beste für einen vernünftigen Start, kann aber gleichzeitig gerade nichts vorhersehen. Unter diesem Eindruck ging es nun also an die Vorbereitungen für den Umzug und gleich kam das nächste Problem auf: Ein erster Lockdown kündigt sich an, Reisen sind dann nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Gilt mein Umzug für einen Job, in dem ich im Homeoffice arbeiten werde als triftiger Grund? Da ich es nicht weiß, verlege ich spontan den Umzug vor die anstehende Ministerpräsidentenkonferenz – die Freunde, die helfen können, haben ja auch keine Uni mehr. Vor lauter Umplanung, Spontanität und Aufregung habe ich glatt die spezielle Abgasproblematik in Stuttgart vergessen und zahle so ein Willkommensgeld an die Stadtkasse dafür, mit einem älteren Dieseltransporter in die Umweltzone gefahren zu sein. Das Ordnungsamt ist offenbar noch nicht im Homeoffice. 

Kurz vor dem offiziellen Beginn gibt es eine Mail von der Verwaltung: Man hat beschlossen, dass ich unter erhöhten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen immerhin die ersten zwei Tage ins Büro kommen darf, dort einerseits meine Arbeitsausrüstung und andererseits ein paar Einführungen und erste Kontakte vor Ort knüpfen darf. Das freut mich ungemein, da ich so zumindest ein wenig das Gefühl eines tatsächlichen Starts und nicht einfach nur meine Ausrüstung „vor die Tür geworfen“ bekomme. Ab Tag 3 geht es dann aber auch für mich ins Homeoffice. Meine Teamkollegen lerne ich dann also vorerst nur als Gesichter vor der Laptopkamera kennen. Aber hier kam einem die Projektarbeit in der Beratung entgegen. Da man an verschiedenen Projekten in unterschiedlichen Teams arbeitet, lernt man so zügig verschiedenste Kollegen aus dem eigenen sowie aus anderen Teams kennen. 

So arbeitete man sich also wortwörtlich in die Firma ein, lernte mit jedem neuen Projekt nicht nur einen neuen Kunden und eine neue Problemstellung kennen, sondern konnte auch Kontakt zu neuen Kollegen herstellen. Dazu verhalf die Entspannung der Situation im Sommer, wo man mit der gegebenen Vorsicht dann auch mal im Büro sein konnte und die Kollegen physisch nach und nach kennen lernte. Bis zum nächsten Lockdown konnte man sich so in der Firma etablieren und mit der Zeit annähernd alle Kollegen zumindest einmal auch persönlich sehen. 

Rückblickend war es vielleicht auch gerade wegen der ungewöhnlichen Umstände ein Einstieg, den man so schnell nicht vergisst. Letztendlich konnte ich schon vor meinem Arbeitsbeginn Beraterkompetenzen in dem Feld der Problemlösungen und der Spontanität zeigen und dank der bestmöglichen Aufnahme im Team und einer Firma, die auch in einer historisch schwierigen Lage an ihre Versprechen hält (und nicht bereits vergebene Zusagen zurückzieht, wie es auch häufig passierte) war es sicher kein einfacher Start, aber dennoch einer, an den ich gerne zurückdenke. Zumindest in den Momenten, in denen ich gerade mal nicht für den Kunden nach vorne denke. 

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