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Was haben Projektmanagement und Skifahren gemeinsam

Was haben Projektmanagement und Skifahren gemeinsam

Ich erinnere mich noch gut daran: Ich stand das erste Mal in meinem Leben auf Ski. Und das in einem Alter von 25 Jahren. Sehr wackelig und unsicher, ich wusste überhaupt nicht was ich hier eigentlich machte und war völlig überfordert. Was passiert, wenn ich das Gleichgewicht oder die Kontrolle verliere? Habe ich überhaupt die Kontrolle über die zwei viel zu langen Bretter an meinen Füßen? Wie weiche ich Hindernissen aus, kann ich überhaupt bremsen? Ein leichtes Gefühl von Panik, von starker Unsicherheit machte sich in mir breit.

Rückblickend war die Situation nur halb so schlimm – ich hatte einen erfahrenen Skilehrer an meiner Seite. Er hatte schon sehr viele Skipisten in seinem Leben gemeistert und vielen jungen, unsicheren Anfängern die Angst vor den ersten Abfahrtsmetern genommen. Und so sollte es auch mir ergehen.

Mit jedem gefahrenen Meter (anfangs hatte es wohl eher mit Rutschen als mit Fahren zu tun) schwand die Unsicherheit. Natürlich startete ich auf einem kleinen Anfängerhügel, doch zusammen mit dem Skilehrer wurden die Hügel langsam höher und steiler. Es ging auch nicht mehr nur stur im Flug geradeaus – immer schönere und ausladendere Kurven und Schwünge wurden möglich. Immer unter der strengen und schützenden Aufsicht des Lehrers.

 

UND HIER SIND SCHON DIE ERSTEN ÄHNLICHKEITEN

Mitunter ähnlich ergeht es einem auch in den ersten Wochen, vielleicht auch Jahren, im Projektmanagement. Auch hier kann der Start etwas unsicher und holprig sein – umso wichtiger ist es, von Anfang an eine erfahrene Kollegin oder erfahrenen Kollegen an der Seite zu haben. Zusammen kann man sich verschiedene Techniken und Methoden aneignen. Beispielsweise kann ich bei der TMG erfahrenen Profis über die Schulter blicken und sie „live in Action“ erleben, um mir Arbeitsweisen abzuschauen und diese in meinen eigenen Projekten selbst auszuprobieren. Das gewonnene Feedback kann ich dann laufend berücksichtigen und mich so in meinen Projekten verbessern, ähnlich wie beim Skifahren durch Feedback des Skilehrers.

Auch der Weg zum ersten Skitag (mit der Gondel den Berg hinauf) und der Weg zum ersten Projekttag (mit dem Auto die Straße entlang) haben durchaus Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen war ich mehr als nur aufgeregt. Bevor ich überhaupt startete, hatte ich mir schon alle auch nur denkbaren Szenarien ausgemalt, was alles während der Abfahrt oder während des Projektes schief gehen könnte. Beide Situationen waren auf ihre eigene Art und Weise neu und ungewohnt. Zwei lange Holzbretter unter den Füßen, eine permanent beschlagene Skibrille und völlig neue Bewegungsabläufe auf der einen Seite – unbekannte Themen, Menschen und Aufgaben auf der anderen Seite. Doch mit jeder Minute in neuer Umgebung findet man sich besser zurecht und gewinnt an Selbstvertrauen. Dieses ist auf beiden Terrains Voraussetzung für eine sichere Abfahrt bzw. ein sicheres Auftreten.

Eine weitere Parallele zwischen dem Projektmanagement und dem Skifahren ist, dass man sich immer wieder steigern kann. Ähnlich wie es blaue (leichte), rote (mittlere) und schwarze (schwere) Skipisten gibt, so gibt es auch im Projektmanagement verschiedene Disziplinen mit unterschiedlichen Komplexitäts-Leveln. Ein Neubau eines Fabrikstandortes mit einer parallelen Umstellung des ERP-Systems inklusive der Steuerung aller Bau-, Produktions-, Logistik- und IT-Gewerke über die nächsten zwei Jahre wird im Projektmanagement sicherlich eher eine schwarze als eine blaue Piste sein. Um hier den Qualitätsanspruch des Kunden adäquat erfüllen zu können, sollte man sich auf diesem Gebiet schon sicher fühlen und nicht erst die ersten Meter auf diesem Terrain machen. Doch nicht nur die Projekt-Laufzeit kann ein Indikator für den Schwierigkeitsgrad sein – auch kurze und intensive Sprint-Projekte können eine Herausforderung für erfahrene Projektakteure sein.

 

UND NUN ZUR GRÖSSTEN GEMEINSAMKEIT

Die größte Gemeinsamkeit vom Projekt- und Pisten-Sport ist jedoch folgende, und sie macht beides auch ebenso reizvoll und spannend: Am Anfang weiß man nie genau, was einem während der Abfahrt oder des Projektes genau erwarten wird. Hinter jeder Kurve, hinter jedem Meilenstein kann sich eine neue Überraschung oder Herausforderung verbergen, auf die man in beiden Disziplinen richtig reagieren muss. Es ist im wahrsten Sinne ein Balance-Akt zwischen dem Versuch, die Kontrolle zu behalten und dem Gefühl, entspannt genug zu sein, um auf unerwartete Hindernisse zu reagieren. Dieses Gleichgewicht ist sowohl beim Skifahren als auch im Projektmanagement essenziell.

Die Erheiterung, die ich empfand als ich dieses Gleichgewicht das erste Mal fand, machte mich glücklich und Skifahren ist seitdem ein fester Bestandteil meines Lebens. Die Spannung zwischen Kontrolle und Dynamik ist etwas, was ich auch bei einer Arbeit in Projekten ausbalancieren möchte. Bei der TMG habe ich die Möglichkeit, genau das zu tun – und mich darin noch zu verbessern.